Bundesnetzwerktreffen am 13.06.2023

Erstellt am Mi., 12.07.2023

In diesem Jahr fand das Bundesnetzwerktreffen der Landesbüros am 13.06.2023 im Landesbüro für anerkannte Naturschutzverbände (Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V.) in Brandenburg statt. Um sich auszutauschen und sich über die aktuellsten Veränderungen in den Landesbüros der jeweiligen Bundesländer zu informieren, kamen Vertreter*innen aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, NRW, Schleswig-Holstein und wir aus Niedersachsen in den Räumlichkeiten des Verbandes zusammen.

Ein zentrales Thema war der Ausbau von Erneuerbaren Energien durch Stromtrassen, Freiflächen-Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die Problematiken sind innerhalb der Bundesländer ähnlich. Zum Beispiel wurde diskutiert wie eine Freiflächen-Photovoltaikanlage gestaltet werden sollte, um möglichst naturverträglich zu sein. Die mangelnde Kenntnis über die Wirksamkeit diverser Maßnahmen macht ein konsequentes Monitoring umso dringender. Auch über die Notwendigkeit eines Katasters von Ausgleichsflächen waren wir uns einig.

Weiteres Thema des Bundesnetzwerktreffens war die Planungsbeschleunigung, die die Verbändebeteiligung zunehmend einschränkt. Insbesondere uns in Niedersachsen beschäftigt diese Problematik sehr, da wir durch das am 19. Mai 2022 beschlossene LNG-Beschleunigungsgesetz bereits bei den vereinfachten Genehmigungsverfahren von Flüssiggas-Terminals und zugehörigen Anlagen von stark verkürzten Fristen zur Abgabe von Stellungnahmen betroffen sind. Die Fristen sind meist so kurz, dass keine gemeinsamen Stellungnahmen durch das LabüN zustande kommen können. Hinzu kommt ein Fachkräftemangel, der auch in den Landesbüros zu spüren ist.

Der gemeinsame Austausch zeigte aber auch, dass bei den Landesbüros je nach Ausprägung ihres Bundeslandes ganz andere Thematiken im Fokus stehen. Im Gegensatz zu Niedersachsen als Flächenland, das stark von großen Infrastrukturhaben betroffen ist, hat Berlin als urban geprägter Stadtstaat völlig andere, aktuelle Probleme, die verstärkt dazu führen, dass innerhalb der Stadt wichtige Naturräume verloren gehen. Dazu gehört insbesondere die stark zunehmende Nachverdichtung, im Zuge derer Grünflächen, wie ungenutzte Friedhofsflächen und Kleingärten, in Bauland umgewandelt werden und als Rückzugsräume verloren gehen. Ein aktuelles Thema des Landesbüros in Berlin ist unter anderem die Frage welche klimaresilienten Gehölze für die Stadtbegrünung besonders geeignet und naturschutzfachlich wertvoll sind. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich das Landesbüro Schleswig-Holstein mit der Vision Nationalpark Ostsee.

Insgesamt gesehen war es ein sehr aufschlussreiches Treffen. Es hat gezeigt, dass ein Austausch innerhalb der Landesbüros über aktuelle Themen sehr hilfreich ist und für neue Erkenntnisse sorgt.